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Workshop Robby

+++ 12.02.2006 +++

 

Wochenend-Workshop - Stablose Drachen

auf der Schwäbischen Alb 10. - 12. Februar 2006

 

Mag es über stablose Großdrachen auch unterschiedliche Meinungen geben, deren Reiz und Faszination auf Drachenfesten ist unbestritten.

Aufgrund der Komplexität der Materie gibt es bisher nur wenig veröffentlichte Baupläne bzw. Baubeschreibungen von stablosen Figurendrachen und so begegnen nicht selten auch erfahrene Drachenbauer der Kategorie ‚ Stablose’ mit gewissem Respekt und vielen Fragen.

-          Wie komme ich von einer zweidimensionalen Zeichnung zu einem dreidimensionalem Körper?

-        Oder umgekehrt, wie bekomme ich von einer plastischen Figur zweidimensionale Schablonen?

-          Kann ich ein Stofftier oder eine Aufblasfigur als Modell nehmen?

-          Wie berechne ich ungefähr die benötigte Stoffmenge?

-          Wie konstruiere ich die Waage und welche Flugposition will ich?

-          Woher weiß ich, dass die Figur später auch fliegt?

Diese und viele weitere Fragen stellten sich auch Drachenfreunde auf der Schwäbischen Alb. Um nicht theoretisch bei Frage und Antwort zu bleiben, hatten sie schon einmal einen Drachenworkshop zur Einführung in das ‚Geheimnis’ stabloser Figurendrachen veranstaltet.

Zur Fortsetzung hatten mich Peter Hespeler und Hilmar Rilling bereits beim Drachenfest in Bebra-Iba gefragt, ob ich bereit sei, einen solchen Workshop zu begleiten.

Auf meinen Vorschlag sollte als Versuchsobjekt kein Kaninchen, sondern der kleine Seehund ‚Robby’ (ca. 7Meter) dienen.

Da ich hierzu natürlich bereits fertige Schablonen und Waagemaße mitbrachte, musste die Entstehungsgeschichte und Entwicklung doch wieder ein wenig theoretisch abgehandelt werden.

Ursprüngliches Modell war ein aufblasbares Badewannenspielzeug für Kinder, von dem ich Papierschablonen genommen und diese auf Millimeterpapier übertragen hatte.

Auf diese Art und Weise war der große ‚Robby’ entstanden, mit dem ich 1998 erstmals Deutscher Meister geworden war. Auf die halbe Größe verkleinert, fand dieser stablose Drache spontan viele Freunde und Liebhaber. Da er im Verhältnis relativ unkompliziert zu bauen ist, schien er mir für so einen Wochenendworkshop am geeignetsten.

So trafen sich am Wochenende  10. - 12. Februar 2006  8 Drachenbauer in der Schule der Marienberger Heime auf der Schwäbischen Alb.

Hoch motiviert machten wir uns in Anbetracht der doch knappen Zeit an die gestellten Aufgaben.

Während ich noch die Schablonen und Pläne erläuterte, machten sich andere schon an den Zuschnitt. Einzelne Segmente, wie Seitenteile, Bauch, Rückenpartie, Flossen und Schwanzflosse konnten anschließend fürs Nähen vorbereitet werden.

Alle Nähte sollten von links - also später innen liegend - erfolgen und mittels der einfachen Kappnaht geschlossen werden. An besonders belasteten Stellen sollten Verstärkungen bzw. Leinen aufgenäht werden. Vor allem an den Stellen, an denen später die Waage- oder Schleppsackschnüre angebracht werden, sollten sich aufgenähte Innenschnüre kreuzen um hier ein späteres Ausreißen des Tuches zu vermeiden.

Da der Körper des Seehundes relativ rund ist und an sich auch spätere Zugkräfte im Rahmen halten, kann auf eine Innenverspannung mit Schnüren verzichtet werden.

Diese Innenleinen haben entweder die Funktion, einen Körper in Form (z.B. flach) zu halten, oder aber Zugkräfte von der Waage auf den gesamten Körper zu übertragen.

Die Motivation der Drachenbauer war nach erfolgter ‚Warmlaufphase’ einfach nur klasse. Noch am Freitagabend wurden alle Segelsegmente und Kleinteile (immerhin 50 Teile pro Robbe) für insgesamt 7 Seehunde zugeschnitten.

Auch wenn es abends spät geworden war, warteten am Samstagfrüh die ersten Drachenbauer schon zeitig auf neue Aufgaben.

Zeitgleich wurde an 7 Nähmaschinen gearbeitet, während parallel dazu die nächst folgenden Arbeitsschritte vorbereitet wurden.

Das in so einer Gruppe auch mal was schief läuft und Fehler passieren, bleibt nicht aus! Andererseits lassen sich Rückschläge in der Gruppe aber viel leichter ertragen und man hilft sich gegenseitig!

Anekdoten aus früheren Projekten wurden dabei erzählt, man erinnerte sich an vergangene Drachenfeste, es wurde gelacht und voller Vorfreude neue Festivalbesuche geplant.

Da ich bereits am Sonntagnachmittag die Heimreise antreten musste, wollten wir bis dahin auch den Workshop beenden. Auch wenn nicht alle 7 Seehunde flugfertig geworden sind, waren sie doch soweit vorbereitet, dass alle Drachenbauer die restlichen Arbeiten selbstständig fortführen können.

Es hat Spass gemacht mit euch!

Danke : Peter, Hilmar, Gunther, Michel, Karin, Hans und Reinhold

Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen und gemeinsames Robbyfliegen, -wie wäre es mit einem Robbymeeting auf Fanø?

Hier einige Impressionen